Sollte Adipositas als Behinderung angesehen werden?

Das Urteil erging im Fall des dänischen Kinderbetreuers Karsten Kaltoft, dessen Arbeitgeber behauptete, seine Dienste seien aufgrund der rückläufigen Kinderzahl nicht mehr nötig.

Allerdings behauptete Kaltoft, der ungefähr 350 Pfund wiegt, dass er wegen zu viel Fett abgesetzt wurde. Wenn Adipositas eine "vollständige und effektive Teilnahme am Berufsleben" verhindert, sollte sie als Behinderung betrachtet werden. Dies bedeutet im Wesentlichen, dass Kaltoft zu Unrecht entlassen wurde.

Kaltofts Anwalt sagt, dies bedeute, dass Arbeitgeber in der Europäischen Union eine "aktive Verpflichtung" hätten, die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen durch Fettleibigkeit zu respektieren. Andernfalls könnten sie diskriminierenden Gebühren ausgesetzt sein.

Wenn man die Straße hinunterblickt, spekulieren Experten, dass das Urteil sichtbare Auswirkungen auf den Arbeitsplatz haben könnte, indem spezielle Parkplätze und Arbeitsplätze für Menschen geschaffen werden, die mit Fettleibigkeit zu kämpfen haben. Insbesondere könnte das Urteil den Arbeitgebern - aus welchen Gründen auch immer - die Einstellung fettleibiger Arbeitnehmer erschweren.

Es ist auch möglich, dass das Urteil Spannungen zwischen übergewichtigen und nicht übergewichtigen Arbeitern schafft. Der britische Sprecher des National Obesity Forum, Tam Fry, äußerte sich besorgt darüber, dass die Entscheidung "zu Spannungen am Arbeitsplatz führen könnte", wodurch es für übergewichtige Menschen möglicherweise erschwert würde, mit ihren Kollegen und Vorgesetzten zusammenzuarbeiten.

Aus diesem und anderen Gründen erwartet Fry, dass viele EU-Staaten gegen das Urteil protestieren werden.