Neue Multiple Sklerose Behandlung möglich: Nanotechnologie könnte Autoimmunerkrankungen helfen

Multiple Sklerose ist eine Autoimmunkrankheit, bei der das eigene Immunsystem das Myelin, die Schutzschicht auf den Nervenzellen, angreift. Beschädigtes Myelin beeinflusst die Kommunikation zwischen dem Gehirn und Teilen des Körpers, verursacht Taubheit in den Gliedmaßen und kann schließlich Lähmung und Erblindung verursachen.

In dem Versuch wurden Mäuse mit remittierender multipler Sklerose verwendet, um das Medikament zu testen. Die Nanopartikel wurden mit Myelin-Antigenen verbunden und in die erkrankten Mäuse injiziert. Das Immunsystem der Mäuse wurde dazu verleitet zu glauben, dass die Nanopartikel bloße Blutzellen sind und das Immunsystem das Myelin nicht mehr angreift. Die Wirkung der Nanopartikel wurde bis zu 100 Tage nach der Injektion aufgezeichnet, was für den Menschen ein ganzes Jahr bedeutet.

Co-Autor der Studie, Dr. Stephen Miller, kommentierte den Behandlungsansatz. "Unser Ansatz stützt das Immunsystem, so dass es nicht mehr das Myelin angreift, sondern die Funktion des normalen Immunsystems intakt lässt."

Dr. Christine Kelley, Direktorin der Abteilung für Entdeckungswissenschaft und -technologie bei den National Institutes of Health, fügte hinzu: "Im Gegensatz zur generalisierten Immunsuppression, die derzeit bei Autoimmunerkrankungen angewendet wird, schließt dieser neue Prozess nicht das gesamte Immunsystem. Diese Zusammenarbeit zwischen der Immunologie und dem Bioingenieurwesen ist ein hervorragendes Beispiel für die enormen Fortschritte, die mit wissenschaftlich konvergenten Ansätzen für biomedizinische Probleme gemacht werden können. "

Diese Technologie könnte für viele Arten von Autoimmunerkrankungen nützlich sein. Die Forscher werden die Behandlung mit Typ-1-Diabetikern oder Immunitäts-assoziierten Atemwegserkrankungen wie Asthma testen. Dr. Lonnie Shea, Mitautor der Studie, kommentiert die weitreichenden Auswirkungen der Forschung. "Es gibt so viele Anwendungsmöglichkeiten, es macht Spaß darüber nachzudenken."

Quelle: CBS-Nachrichten